Green Recruiting
Green Recruiting ist eine wichtige Maßnahme, um den ökologischen Fußabdruck im Rahmen der Personalakquise zu reduzieren.
Was genau ist Green Recruiting?
Der Begriff Green Recruiting kann recht weit gefasst werden. Hauptsächlich versteht man darunter die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks eines Unternehmens durch Anpassungen rund ums Recruiting. Im weiteren Sinne bedeutet Green Recruiting, dass sich das Unternehmen für den Schutz des Klimas und der Umwelt einsetzt und so die Attraktivität des Unternehmens für potentielle Mitarbeiter steigert. Besonders jüngere Bewerber der „Generation Z“ legen Wert darauf, dass Unternehmen nachhaltig wirtschaften. Wenn die begehrten Young Professionals sich zwischen zwei Arbeitgebern entscheiden müssen, kann eine nachhaltige Unternehmensphilosophie das Zünglein an der Waage sein.
Auch deshalb widmen sich Unternehmen vermehrt den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Doch wenn sie nur zum Schein mit Nachhaltigkeit werben, ohne sie zu leben, dann wird diese Praktik schnell als Greenwashing entlarvt. Der positive Effekt fürs Firmen-Image kann also auch ins Gegenteil umschlagen.
Wie setze ich Green Recruiting um?
Einen Teil der Maßnahmen von Green Recruiting haben viele Unternehmen wahrscheinlich bereits umgesetzt, ohne dabei an Klimaschutz zu denken. So hat sich über die letzten Jahre die Online-Bewerbung eingebürgert. Damit ersparen sich Bewerber und Arbeitgeber den Aufwand für Druck, Versand und Archivierung der Bewerbungsunterlagen.
Telefon- und Videointerviews für Vorstellungsgespräche waren während der Pandemie sehr beliebt und werden auch nach dem Corona-Lockdown gerne genutzt. Dadurch sparen sich Bewerber die Anfahrt und produzieren somit weniger CO2.
Wer nicht ganz auf persönliche Vorstellungsgespräche vor Ort verzichten will, bietet dem Bewerber zusätzlichen Anreiz dafür, mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wie Bahn und Bus anzureisen. Beispielsweise kann man bei der Einladung darauf hinweisen, dass für die Anfahrt nur die Kosten für ÖPNV-Tickets erstattet werden. Natürlich sollte die Firma in dem Fall gut via ÖPNV erreichbar sein.
Die Digitalisierung der Mitarbeitersuche über die letzten Jahre hinweg hat quasi von alleine zum Umweltschutz beigetragen, weil heutzutage vornehmlich online nach Bewerbern bzw. Jobs gesucht wird, statt in Printmedien zu inserieren.
Einflussreiche Ansätze
Es gibt zusätzlich Maßnahmen, die nicht direkt zum Recruiting-Prozess gehören, aber auch unter den Begriff Green Recruiting fallen. Sie tragen generell zur betrieblichen Nachhaltigkeit bei und zeigen Bewerbern, dass das Unternehmen Klimaschutz ernst nimmt.
So können Firmen ihre Mitarbeiter auch nach dem Onboarding dazu ermutigen, klimaschonend zur Arbeit zu kommen; etwa durch Bezuschussung von ÖPNV-Tickets oder Bereitstellung von Fahrrädern. Wenn die Mitarbeiter Firmenwagen brauchen, sollte die Wahl auf E-Autos fallen. Ungewöhnlich viele Fahrräder und Ladesäulen am Firmenparkplatz fallen interessierten Bewerbern beim Besuch zum Vorstellungsgespräch positiv auf.
Je größer das Firmengebäude, desto mehr bietet sich Eigenstromerzeugung aus regenerativen Energiequellen an. Wenn der Strom aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach nicht ausreicht, beziehen klimabewusste Unternehmen den Rest konsequenterweise als Öko-Strom.
Fazit
In der Klimakrise gehört Green Recruiting in jedes zeitgemäße Unternehmen. Allein wegen der gesteigerten Attraktivität für Bewerber sollten Firmen erwägen, zumindest einen Teil der hier angesprochenen Ansätze umzusetzen. Über die durchgeführten Maßnahmen klären Firmen auf ihrer Website auf und sorgen dafür, dass Bewerber diese Information finden. Wer jedoch mit mehr prahlt, als er tatsächlich umsetzt, kann schnell des Greenwashings verdächtigt werden und erreicht damit das Gegenteil.